Die im deutschen Leitindex Dax gelisteten Unternehmen werden 2023 einen neuen Dividendenrekord aufstellen und insgesamt 55 Milliarden Euro an ihre Aktionäre ausschütten. Auch die M-Dax-Unternehmen werden ihre Ausschüttungshöhe gegenüber 2022 steigern und zwar um 12,3 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro. Insgesamt werden die Gesellschaften damit rund 62,5 Milliarden Euro an ihre Investoren fließen lassen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Dekabank auf Basis der Dividendenprognosen für die 90 im Dax und im M-Dax gelisteten Unternehmen. Dabei betrachtet das Wertpapierhaus der Sparkassen Finanzgruppe die regulären Dividendenzahlungen ohne Sonderdividenden.

"Die Dax-Unternehmen werden rund 3,6 Milliarden Euro mehr Dividende an ihre Aktionäre ausschütten als 2022", erklärt Joachim Schallmayer, Leiter Kapitalmärkte und Strategie bei der Dekabank. Die Gesellschaften seien erstaunlich gut durch die jüngsten Krisen gekommen und hätten ihre Erträge gesteigert. Die Ausschüttungsquote liege mit 37,2 Prozent allerdings immer noch unterhalb des langjährigen Durchschnittswerts von 41 Prozent. 

Platz eins für Bayern 
Regional betrachtet zeigt sich, dass Gesellschaften mit Sitz in Bayern insgesamt mehr als 18 Milliarden Euro an ihre Aktionäre zahlen werden. Damit wird Bayern laut Schallmayer 2023 die "ausschüttungsfreudigste Region" in Deutschland sein. Den zweiten Platz werde mit 14,8 Milliarden Euro Nordrhein-Westfalen einnehmen, gefolgt von Baden-Württemberg mit rund elf Milliarden Euro. 

Auf dem aktuellen Niveau werden die Dax-40-Unternehmen an der Börse mit einer Dividendenrendite von 3,6 Prozent gehandelt, die im M-Dax notierten Gesellschaften mit 2,9 Prozent. Schallmayer rechnet damit, dass die Unternehmensgewinne 2023 einer Belastung ausgesetzt sein werden, einzelne Quartale könnten rückläufig sein. Ein Einbruch wie in anderen globalen Krisenzeiten sei aber nicht zu erwarten. "Die langfristigen Geschäftsperspektiven und damit auch die Dividendenaussichten sind stabil", sagt der Kapitalmarktexperte. (am)