Man werde den Euro-Mindestkurs von 1,20 Schweizer Franken beibehalten und bei Bedarf weitere Maßnahmen ergreifen, erklärte die Schweizerische Notenbank (SNB) am Donnerstag. Außerdem stellte sie ein gestiegenes Deflationsrisiko für die Schweiz fest.

"Sind bereit, unbeschränkt Devisen zu kaufen"
Unter Führung von SNB-Präsident Thomas Jordan behielt die Notenbank ihr Libor-Ziel von 0,0 Prozent bis 0,25 Prozent bei. Sowohl die Libor-Entscheidung als auch die Beibehaltung der Franken-Deckelung waren von Volkswirten erwartet worden. Zugleich senkte die SNB ihre Inflationsprognose für die nächsten beiden Jahre. "Die Nationalbank wird deshalb den Mindestkurs weiterhin mit aller Konsequenz durchsetzen", teilte die SNB mit. "Zu diesem Zweck ist sie bereit, unbeschränkt Devisen zu kaufen. Bei Bedarf wird sie unverzüglich weitere Maßnahmen ergreifen."

Nachdem der Franken im September auf ein 21-Monatshoch zum Euro kletterte, haben sich die Spekulationen über Gebühren der SNB für Überschuss-Reserven der Banken verstärkt. Vertreter der SNB haben wiederholt erklärt, sie könnten keine weiteren Maßnahmen zur Verteidigung des Frankens ausschließen, darunter auch negative Zinssätze.

Wachstumsprognose gesenkt
Die SNB hat am Donnerstag außerdem ihre Wachstumsprognose für 2014 von zwei auf 1,5 Prozent gesenkt und die Inflationserwartungen für 2015 auf 0,2 Prozent und für 2016 auf 0,5 Prozent reduziert. Im Juni erwartete die Zentralbank noch einen Preisanstieg von 0,3 Prozent im kommenden Jahr und 0,9 Prozent 2016. Die Inflationsprognose für das laufende Jahr blieb unverändert bei 0,1 Prozent. (mb/Bloomberg)