Die Mitgliedsinstitute des Bundesverbands Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) erwarten in den kommenden zwölf Monaten einen Aufwärtstrend an den Aktienmärkten. Dennoch wird zumindest kurzfristig eine hohe Volatilität den Märkten zusetzen. Der Deutsche Aktienindex (Dax) werde binnen Jahresfrist auf 14.000 bis bestenfalls 16.200 Punkte steigen. Die Schätzungen der Experten liegen durchschnittlich 8,7 Prozent über dem Stand heute. Den Index Euro Stoxx 50 sehen sie im Schnitt bei 4.040 Punkten, ein Plus von rund 6,8 Prozent. Und für den US-Leitindex Dow Jones sagen die VÖB-Institute durchschnittlich einen Anstieg um 10,5 Prozent voraus (36.800 Punkte).

Ihre Prognose in Bezug auf die Volatilität begründen die Institute mit dem anhaltenden Krieg in der Ukraine und der Kehrtwende der Notenbanken. Damit mussten die Aktienmärkte im ersten Quartal zwei außerordentliche Belastungen verkraften, heißt es beim VÖB. Zusätzlich verschärft die Pandemie weiterhin die Probleme der Unternehmen mit ihren Lieferketten. "Diese durch Krisen geprägte Ausgangslage führt zu einer hohen Unsicherheit an den Aktienmärkten", heißt es beim VÖB. Das führt sowohl kurz- als auch mittelfristig zu einer erhöhten Volatilität. Dennoch sind Aktien eine "gute Möglichkeit zum Werterhalt", insbesondere mit Blick auf die hohe Inflation.

Zurückhaltende Prognosen auch beim Wirtschaftswachstum
Die vielfältigen Herausforderungen für die Weltwirtschaft werden laut VÖB auch das Wirtschaftswachstum ausbremsen. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird demnach im Jahr 2022 nur um 1,3 bis 2,2 Prozent zulegen, schätzen die VÖB-Experten. Im Jahr 2023 erwarten sie ein Plus zwischen zwei und 2,8 Prozent. Für den Euroraum sind die Prognosen etwas optimistischer: Im laufenden Jahr soll die Wirtschaft um 1,8 bis 3,2 Prozent wachsen, im Folgejahr dann 1,5 bis 2,8 Prozent. Die besten Aussichten für das Jahr 2022 haben laut VÖB die USA. Hier liegen die Prognosen bei 2,8 bis 3,5 Prozent. Im folgenden Jahr soll das Wirtschaftswachstum dort aber auf ein Plus von 1,8 bis 2,3 Prozent sinken. (fp)