Was erwarten Aktienmarktexperten der großen öffentlichen Banken in den kommenden Monaten vom deutschen Leitindex Dax? Genau das wollte der Bundesverband öffentlicher Banken (VÖB) wissen und hat fünf von ihnen danach gefragt, berichtet das "Handelsblatt": Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), die Dekabank, die Helaba, die Bayern LB und die NordLB. 

Der optimistischste Experte ist Joachim Schallmayer von der Dekabank. Er rechnet mit einem Zwölf-Monats-Kursziel von 17.000 Punkten: "Unternehmen profitieren vom hohen Wachstumstempo und können das größere Wachstum in steigende Gewinne umsetzen", sagte er gegenüber dem "Handelsblatt". Die LBBW setzte ihre Prognose mit 16.500 Punkten etwas niedriger an, die Helaba ist mit einem Punkteziel von 15.700 das pessimistischste der befragten Geldhäuser. 

Erst Rückschläge, dann Erholung
Seit Mitte vergangenen Jahres legte der Dax eine Rally hin, bei dem ein Rekordhoch auf das nächste folgte. Diesen August knackte er dann die 16.000-Punkte-Marke. Doch in den vergangenen Wochen schwächelte der Leitindex leicht und fiel kürzlich sogar auf rund 15.200 Punkte zurück. Die befragten Experten der Kreditinstitute sehen kurzfristig Risiken, sogar Schallmayer: "Wir haben gesehen, wie schnell die globalen Themen wieder zuschlagen können." Dazu zählen unter anderem die steigende Inflation, das Reduzieren der Anleihekäufe durch die US-Notenbank, die Krise des chinesischen Immobilienfinanzierers Evergrande, ebenso wie die anhaltende Coronakrise.

Bis Jahresende erwarten einige Experten wie etwa Markus Reinwand von der Helaba-Bank und Volker Sack von der NordLB ein enttäuschendes Dax-Ergebnis von 14.500 bis 15.000 Punkten. Auch Manfred Bucher von der BayernLB rechnet mit Rückschlägen, doch er erwartet schon bis Jahresende eine Erholung. "Die starken Kursanstiege der vergangenen Monate sind keine Luftnummer, sondern haben eine gute Basis", zitiert ihn das "Handelsblatt”. Daher dürfte die angekündigte Flaute Anlegern gute Einstiegschancen bieten. (fp)