Die Liberalisierung der chinesischen Finanzmärkte nimmt an Fahrt auf: Über eine Kooperation der Börsen in Hongkong und Shanghai soll ab dem 17. November der grenzüberschreitende Wertpapierhandel möglich sein. Damit öffnet sich der bislang stark abgeschottete chinesische Aktienmarkt auch für ausländische Investoren. Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg eröffnet das US-amerikanischen ETF-Investoren den Zugang zu bislang unerschlossenen chinesischen Aktien und Anleihen im Wert von neun Billionen US-Dollar. 

Große Vermögensverwalter wie Black Rock und CSOP Asset Management hätten bereits fast 40 börsengehandelte Indizes registrieren lassen, die in chinesische Papiere investieren, meldet Bloomberg. Die Produkte erlaubten jedem Anleger mit einem Broker-Konto in den USA Zugang zu den Papieren, die bisher für Ausländer nicht handelbar waren. "In China liegt soviel Potenzial, man kann das Land einfach nicht ignorieren", kommentierte Patricia Oey, Analystin beim Datenanbieter Morningstar in Chicago. Fondsanbieter seien sehr daran interessiert, einen Fuß auf den chinesischen Markt zu setzen.

BlackRock und CSOP gehen mit ETFs ins Rennen
Laut Bloomberg strebt der weltweit größte Vermögensverwalter BlackRock die Einführung seines ersten US-ETF an, der direkt in an der Shanghaier und Shenzhener Börse notierte Papiere investieren würde. CSOP will ebenfalls einen entsprechenden ETF ins Rennen schicken. Weder bei BlackRock noch bei CSOP wollte man die Pläne indes kommentieren. 

Laut einer Meldung der Deutschen Welle dürfen Anleger in Hongkong künftig an der Shanghaier Börse notierte Aktien im Umfang von 13 Milliarden Yuan täglich handeln. Umgekehrt könnten Investoren über die Börse Shanghai dann Hongkong-Aktien im Umfang von 10,5 Milliarden Yuan kaufen und verkaufen. (dw)