Im laufenden Quartal sind die Augen der Investoren auf Europa gerichtet, heißt es vom Fondsanbieter Danske Invest. Erster Grund: Die bevorstehende Präsidentschaftswahl in Frankreich, deren Ergebnis als wichtiges Signal für die Zukunft der EU gilt. Zweiter Grund: Die weiterhin ultralockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), die Europas Aktienmärkte beflügelt. Insgesamt gehen die Strategen von Danske Invest davon aus, dass europäische Aktien einem starken Quartal entgegensehen und sich in den kommenden Wochen und Monaten besser entwickeln werden als globale Aktien.

Danske Invest rechnet damit, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen anhebt, und zwar zwei weitere Male bis Jahresende. Diese Entwicklung könnte auf Europa abfärben, sagt Analyst Lars Tranberg. "Deshalb erwarten wir im zweiten Quartal generell steigende Zinsen." Die Konjunktur in den USA dürfte weiter zulegen, aber nicht mehr so stark wie bisher. Ähnlich wird es wohl in Europa aussehen, sagt Tranberg. Während die Fed die Zinsen trotzdem anheben dürfte, wird diese Entwicklung die EZB aber dazu veranlassen, erst recht die Füße still zu halten.

Die Alte Welt muss es richten
Der Fondsanbieter hat Aktien derzeit moderat übergewichtet. "Diese Übergewichtung muss vor dem Hintergrund gesehen werden, dass wir Europa positiv beurteilen", erklärt Tranberg. "Unserer Einschätzung nach herrscht in Europa immer noch ein zu großer Pessimismus im Hinblick auf die europäische Politik und zu wenig Anerkennung, dass die Unternehmen wieder Geld verdienen." Traumrenditen erwartet Danske Invest zwar nicht. Weil die Anleihemärkte zunehmend unter Druck geraten, sind Aktien aber trotzdem erste Wahl. (fp)