Die EU-Kommission macht Ernst: Sie will einheitliche Regeln für Crowdfunding-Plattformen schaffen, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (SZ). Die Regulierungspläne betreffen auch Kryptowährungen wie Bitcoin. Ohne strengere Vorschriften liefen Unternehmen Gefahr, Opfer von Cyberangriffen zu werden, begründet die Kommission ihren Schritt. Anleger müssten wiederum bei Investments in Digitalwährungen sowie über Crowdfunding-Plattformen besser geschützt werden.

Anfang März will die Behörde ihren Fintech-Aktionsplan vorstellen. Vorfälle aus dem vergangenen Jahr zeigen, dass Anleger beim Crowdinvesting ein nicht unerhebliches Risiko eingehen: So meldeten im November 2017 die Berliner Schwarmfinanzierungsplattform Innovestment Insolvenz an. Zwei Monate zuvor hatte es bereits bei der Plattform Zinsland Probleme gegeben, nachdem zwei Projektentwicklungsgesellschaften pleitegegangen waren.

Zu viel Macht in zu wenigen Händen?
Regulierung tut offenbar Not. Zugleich wächst allerdings der Widerstand gegen die zunehmende Machtfülle der Aufseher. Kritiker warnen davor, dass die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA im Rahmen einer neuen Richtlinie über zu viele Befugnisse verfügen könnte. Künftig darf die Behörde womöglich einzelne Finanzprodukte zeitweise europaweit einschränken, berichtet die SZ. Die Machtverschiebung von den nationalen Aufsichtsbehörden hin zur EU-Aufsicht trifft nicht überall auf Zustimmung. Vor allem beim Informatiions- und Meinungsaustausch mit den betroffenen Finanzanbietern sehen Beobachter noch erheblichen Verbesserungsbedarf. (fp)