Japan hat ein neues Staatsoberhaupt. Zehn Tage lang – vom 27. April bis zum 6. Mai – feierte das Land die Inthronisierung von Kronprinz Naruhito. Banken, Schulen, Regierungsbehörden und selbst die Börse waren für diesen Zeitraum geschlossen. Nach Schätzungen des Reiseverbands nahm eine Rekordzahl von 24,7 Millionen Japanern die Krönung zum Anlass, Urlaub zu nehmen. "Die meisten von ihnen dürften dabei im eigenen Land verreist sein, was einen unmittelbar positiven Effekt auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes für das laufende zweite Quartal haben dürfte", sagt Richard Kaye, Portfoliomanager bei der Fondsgesellschaft Comgest.

Japan ist auf einem guten Weg, ist der Experte überzeugt. Neben dem Wechsel des Staatsoberhaupts sprechen noch weitere Faktoren für eine Erholung der Wirtschaft, darunter die Wiederwahl von Premierminister Shinzo Abe zum Chef der Liberaldemokratischen Partei. Auch der gesellschaftliche Konsens für eine Fortsetzung der Deregulierungsreform macht Kaye Hoffnung auf Besserung. "Diese Entwicklungen, sowie die jüngst zwischen der EU und Japan geschaffene weltweit größte Freihandelszone stimmen uns optimistisch, dass die japanische Wirtschaft die jahrzehntelange Phase von Deflation und Stagflation überwunden hat", sagt er.

Gute Zeiten für Perlentaucher
Das Gewinnwachstum ist in Japan seit dem Amtseintritt von Premierminister Shinzo Abe deutlich höher als im Rest der Welt. Dazu haben vor allem die vielen Steuererleichterungen beigetragen, die der neue Premier durchgesetzt hat. Zudem gäbe es im Land nach wie vor ein großes Becken an langfristigen Wachstumsunternehmen in Japan. "Die Voraussetzungen für Quality Growth Stock Picking bleiben somit gut", so das Fazit des Fondsmanagers. (fp)