Zurzeit beurteilen die Märkte die südostasiatischen Volkswirtschaften zuversichtlich, die Aussichten für Nordostasien schätzen sie negativ ein. Beim Fondsanbieter Comgest sieht man es genau andersherum. "Im Falle Indiens etwa handelt es sich um eine relativ abgeschottete Volkswirtschaft mit sehr guter demografischer Entwicklung", sagt Fondsmanager Emil Wolter. Das Land wolle seine Industrieproduktion ankurbeln, die Engpässe bei der Infrastruktur beseitigen und die ineffiziente öffentliche Verwaltung verbessern. Die Herausforderung für Indien bestehe darin, mehr ausländische Investitionen anzuziehen, um die nachhaltige Wachstumsrate mit verbesserter Infrastruktur nach oben zu treiben.

China habe die Notwendigkeit erkannt, den Reformprozess zu beschleunigen, den Schuldenabbau voranzutreiben und das Investitionsniveau zu reduzieren, urteilt Wolter. "In der Vergangenheit hat der zuletzt genannte Faktor das Land zwar zweifellos vor einem Abschwung bewahrt, mittlerweile führt er jedoch zu Überkapazitäten in vereinzelten Sektoren."

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Gleichzeitig richte China sein Augenmerk auf eine höhere Effizienz humaner, ökologischer und finanzieller Ressourcen. Die Reformierung des Hukou-Systems, des Bereichs der staatlichen Unternehmen und des Finanzmarktes seien Schritte in die richtige Richtung. "In erster Linie sollten diese Initiativen zwar ein niedrigeres, dafür aber nachhaltigeres Wirtschaftswachstum zur Folge haben", so der Comgest-Experte. Der Verfall der Ölpreise komme sowohl China als auch Indien zugute, da sich die Terms of Trade für die beiden Rohölimporteure verbessert haben.

Im festen Griff des Mittelmaßes
Die Anlageregion der Asean-Staaten stecke momentan in einer "Falle der mittleren Einkommen" fest. Die Investitionen in harte und weiche Infrastruktur seien seit der Asien-Krise nicht mehr weiter angestiegen und auch das Pro-Kopf-BIP stagniere. "Gleichzeitig verfügt diese Region aber auch über beneidenswerte demografische Strukturen, die das Wirtschaftswachstum maßgeblich antreiben", gibt Wolter zu bedenken. Ein konkreter Reformplan könne das Wachstum ankurbeln. Bisher seien in dieser Hinsicht allerdings kaum Fortschritte gemacht worden. Gleichzeitig lägen die Bewertungen der Asean-Aktienmärkte immer noch deutlich über ihren langfristigen Durchschnitten. (fp)