Die Aktienrally, die nach Donald Trumps Wahlsieg angelaufen ist, könnte sich fortsetzen, sagt die Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle. Sie führt das jüngste Kursfeuerwerk nicht allein auf den neuen US-Präsidenten zurück: So sind die Gewinne von US-Unternehmen zuletzt vor allem dank des höheren Ölpreises gestiegen. Auch die Aufwertung des US-Dollars und das robuste Konsumklima haben die Aktienkurse beflügelt. Trump kann indes einiges tun, um sicherzustellen, dass sich die Rally fortsetzt.

"Sollte es dem neuen US-Präsidenten gelingen, seine steuer- und haushaltspolitischen Pläne voll umzusetzen, gäbe es kaum Gründe dafür, dass der Aufwärtstrend am US-Aktienmarkt bald endet," sagt Mark Burgess, globaler Aktien-Chef bei Columbia Threadneedle. Durch Trumps diverse Steuersenkungspläne wird sich das Umfeld für Unternehmen und Verbraucher seiner Einschätzung nach weiter verbessern.

Protektionismus kann alles zerstören
Um sicherzustellen, dass es weiter aufwärts geht, müsste Trump allerdings einen konstruktiven Ansatz bei internationalen Handelspartnerschaften verfolgen. Sein Ausstieg aus dem geplanten Freihandelsabkommen TPP ist in dieser Hinsicht ein schlechtes Zeichen. Trumps Pläne, höhere Zölle einzuführen, bedeuten zudem schlechte Nachrichten für Hersteller aus den Schwellenländern und Unternehmen mit globalen Lieferketten. "Jede Verschärfung des Protektionismus unter Trump hätte gravierende Folgen", betont Burgess.

Vor diesem Hintergrund bleibt Columbia Threadneedle gegenüber Risikoanlagen insgesamt vorsichtig. Lediglich Hochzinsanleihen hat der Fondsanbieter übergewichtet. "Billig ist dieser Markt ganz sicher nicht. Die Renditen liegen in der Nähe historischer Tiefstände und die Spreads sind so eng wie normalerweise nur in der Spätphase des Zyklus", sagt Burgess. "Die Zinsabdeckung ist aber angemessen und im Zuge der Erholung der Energiepreise sind die Zahlungsausfälle zumindest vorübergehend zurückgegangen." (fp)