Die Kapitalmärkte haben bereits eine V-förmige Erholung der Weltwirtschaft eingepreist, doch die Konjunkturdaten bleiben noch immer hinter den Zahlen von vor der Covid-19-Pandemie zurück. Nick Langley, Fondsmanager bei Clearbridge, rät Investoren daher weiterhin zur Vorsicht: "Aktuell gehen wir von einer etwas gemächlicheren Erholung der Wirtschaft aus", sagt er. Es mache daher Sinn, wenn Anleger sich weiter defensiv positionieren.

Infrastruktur-Unternehmen überzeugen den Anlageprofi besonders, allen voran Versorger. "Diese bieten noch immer kalkulierbare Erträge und Dividenden oberhalb der Inflationsrate", sagt Langley. Mautstraßen, Flughäfen oder Bahnhöfe locken nach Ende des Shutdowns wieder mehr Kunden an, was sich auch an den Börsen widerspiegelte. Aktien aus den drei genannten Bereichen stiegen im zweiten Quartal jeweils um rund 20 Prozent an Wert.

Augen auf bei der Aktien-Wahl
Im Vergleich zu klassischen Versorgern gelten Infrastruktur-Titel als konjunktursensibel, da sie von Kunden abhängig sind. Anleger sollten sich dessen bewusst sein und die Investments entsprechend behandeln. Dabei lohnt es sich, über die eigenen Landesgrenzen hinaus zu schauen. "Konjunktursensible Titel haben in Asien, wo die Pandemie aktuell unter Kontrolle scheint, bereits eine stärkere Kurserholung hinter sich als beispielsweise in Nordamerika", sagt Langley. (fp)