Chinesische Staatsfonds kauften am Mittwoch (16.3.) massiv Aktien, um die chinesischen Kapitalmärkte zu stabilisieren. Zusätzlich kündigte Vize-Ministerpräsident Liu He konjunkturstützende Maßnahmen im laufenden Quartal und eine transparentere Regulierung an, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ). 

Seit Beginn der Woche erlebten die Börsen in Schanghai und Hongkong einen "historischen" Kursrutsch, wie die FAZ schreibt. Die US-Investmentbank JP Morgan riet sogar davon ab, in den kommenden sechs bis zwölf Monaten chinesische Tech-Aktien zu kaufen. Daraufhin fiel beispielsweise die Aktie des Tech-Riesen Alibaba am Dienstag auf 71,35 Hongkong-Dollar. Die Ankündigung von Liu He und die staatlichen Aktienkäufe sollen dem entgegenwirken. Mit Erfolg: Alibaba verzeichnete am Mittwoch ein Plus von 24 Prozent, der chinesische Hang-Seng-Index stieg bis Handelsschluss um neun Prozent.

Auch der Krieg in der Ukraine belastet die chinesischen Kapitalmärkte. Anleger fürchten, dass China von den westlichen Sanktionen gegen Russland betroffen sein könnte. Zusätzlich trifft eine neue Corona-Welle die Volksrepublik, die mit eisenharten Lockdowns in Wirtschaftszentren wie Schanghai und Shenzhen einhergeht. Ökonomen glauben, so die FAZ, dass selbst das Wirtschaftswachstumsziel von 5,5 Prozent nicht erreichbar ist. Es ist die niedrigste Prognose seit Jahrzehnten. (fp)