Dass die Staatsführung in Peking von ihrer strikten Corona-Politik abrückte, hat bei internationalen Investoren eine gewisse China-Euphorie entfacht. Zumindest kurzfristig spricht tatsächlich einiges für einen Konjunktur- und Börsenboom in der Volksrepublik, haben die Chinesen nach monatelangen strikten Lockdowns doch einiges nachzuholen. Auch für die Weltwirtschaft ist die Öffnung der Grenzen natürlich eine gute Nachricht.

Mittel- und langfristig steht das Reich der Mitte jedoch vor gigantischen Herausforderungen. Jahrelang sorgte der Immobilienboom für eine Sonderkonjunktur, doch dieser Trend ist gebrochen. Angesichts der hohen Schulden, die auf Unternehmen, Privathaushalten und dem Staat lasten, ist das ein echtes Risiko für die Stabilität im Land. Hinzu kommt eine weitere Entwicklung, die die Volkswirtschaft auf lange Sicht bremsen dürfte: Als Folge der Ein-Kind-Politik schrumpft das Milliarden- zum Millionenvolk. In der Bilderstrecke oben hat die Redaktion wichtige Trends grafisch aufbereitet. (bm)