Die Spekulationen über die anstehende Leitzinssenkung der US-Notenbank Fed haben zuletzt wieder Fahrt aufgenommen. Die jüngsten Inflationsdaten würden nach Meinung vieler Experten sogar eine Zinssenkung um 50 statt 25 Basispunkte bei der Sitzung am 18. September rechtfertigen. Allerdings bleibt es nach Einschätzung von Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank, vor allem unsicher, wie sich der Leitzinssenkungspfad und die Konjunktur entwickeln werden.

Volatilität dürfte hoch bleiben
Deshalb richtet sich der Blick jetzt fast ausschließlich auf den US-Arbeitsmarkt und damit die US-Konjunktur. Jeder neue Konjunkturindikator kann die Märkte und die Zinserwartungen stark beeinflussen. "Schwankungen an den Zinsmärkten dürften daher fürs Erste hoch bleiben und auch auf die Aktienmärkte ausstrahlen", so der Chefökonom. "Die Erinnerung an die starken Aktienkursrückgänge im August ist noch frisch", sagt Kater.

Dazu kommt: Die Bedenken nehmen zu, dass die konjunkturelle Abkühlung die Unternehmensgewinne doch mehr belasten könnte als bislang erwartet. Hinzu kommt laut Kater, dass es an den Märkten mit Blick auf die japanische Geldpolitik wieder etwas rumort. Denn im Gegensatz zu den USA und Europa müssen dort die Zinszügel weiter angezogen werden, wie die stärksten Lohnsteigerungen seit 30 Jahren zeigen. (jh)