Anleihen scheinen aktuell interessanter als Aktien, meint Felix Herrmann, Chefvolkswirt und Portfoliomanager beim Hamburger Vermögensverwalter Aramea Asset Management: "Anders als an den Aktienmärkten, wo die Performance nach letzten Zinsanhebungen in der Vergangenheit eher uneinheitlich war, ist die Wertentwicklung der Staatsanleihemärkte in den zwölf Monaten nach der letzten Erhöhung stets positiv gewesen", sagt er. Aus seiner Sicht dürfte eine moderate Übergewichtung von Anleihen gegenüber Aktien eine vernünftige Strategie sein, "insbesondere, bis das Ausmaß der bevorstehenden konjunkturellen Verlangsamung klarer wird".

Innerhalb des Rentensegments plädiert Herrmann für einen Fokus auf Sicherheit. "Das bedeutet beispielsweise zum einen, dass wir Covered Bonds und Investmentgrade-Anleihen übergewichten. Es bedeutet zum anderen aber auch, dass Nachranganleihen, die lediglich von bonitätsstarken Emittenten begeben werden können, Hochzinsanleihen vorzuziehen sind."

"Arg unattraktiv"
Am Aktienmarkt hinkt Europa den USA im bisherigen Jahresverlauf 2023 wieder einmal hinterher. Mit Blick nach vorne hält Herrmann die Börsen diesseits des Atlantiks aber für interessanter. "Die Bewertungen sind vor allem in Europa nicht teuer – während für die USA weiterhin gilt: Die Risikoprämien sind in der Breite doch arg unattraktiv, sodass wir den europäischen Markt im aktuellen Umfeld für leicht spannender erachten." In der Bilderstrecke oben finden Sie Herrmanns Einschätzungen für sieben Anlageklassen – einfach durchklicken! (fp)