Das jüngste und mit Spannung erwartete Treffen zwischen US-Präsident Joe Biden und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping hat nach Meinung von Carmignac-Chefvolkswirt Raphaël Gallardo die Beziehungen beider Länder nicht wesentlich verbessert. Trotzdem glaubt Gallardo, dass chinesische Aktien davon profitieren dürften.

Xi wirbt um US-Investitionen
Denn die Zusammenkunft deutet für ihn immerhin auf eine Stabilisierung der Beziehungen hin. Der Zeitpunkt von Xis Reise zeigt seiner Meinung nach zudem, dass beide Staatschefs innenpolitisches Kapital aus dem Treffen schlagen wollten. "Biden leidet in den Umfragen unter der negativen Wahrnehmung der Wirtschaft durch die US-Wähler; Xi Jinping wird innerhalb der Kommunistischen Partei Chinas für die hohen Kosten seiner ideologischen Wirtschaftsführung und aggressiven Außenpolitik kritisiert", so Gallardo: "Insbesondere die Tatsache, dass sich US-Unternehmen in großem Umfang aus China zurückziehen, übt einen gefährlichen Abwärtsdruck auf die chinesische Währung aus."

Wirtschaftlich sieht er daher ein wichtiges Signal. So habe Xi große Anstrengungen unternommen, um US-Firmenchefs bei einem Gala-Dinner zu umwerben, bei dem er erneut versprach, neue Bereiche des riesigen chinesischen Binnenmarktes zu erschließen. Gallardo: "Das alles klang wie eine Rückkehr in die Ära Clinton-Bush Jr., als US-Unternehmen eine rein merkantilistische Vision von China hatten." (jh)