Die Wirtschaftsprognosen verheißen für 2014 eine konjunkturelle Erholung in vielen Industrieländern, 2015 soll der Aufschwung an Dynamik gewinnen und 2016 noch besser werden. Eine Rückkehr zur Normalität also? Das ist das, was in der Finanzwelt immer stärker wahrgenommen wird und Wirtschaftswissenschafter proklamieren. Die US-amerikanische Bespoke Investment Group macht diesbezüglich auf einen von vielen Indikatoren aufmerksam, die vielleicht einen Hinweis geben.

Die internationale Finanzkrise hat westliche Notenbanken veranlasst, ihre Geldschleusen zu öffnen. Die Finanzmärkte befinden sich seither in einem Ausnahmezustand. Zahlreiche Zusammenhänge in der Finanzwelt, die sich historisch belegen lassen, wurden außer Kraft gesetzt. So auch die Korrelation zwischen Ölpreis und Aktienkurse. Der folgende Chart von Bespoke Investment zeigt die rollierende Wechselwirkung (über 200 Tage) zwischen dem S&P 500 und Rohöl im Zeitraum von 1980 bis heute:

Rollierende Korrelation (über 200 Tage) zwischen S&P 500 und Rohöl
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Quelle: Bespoke Investment Group

Die Linie verläuft über mehrere Jahrzehnte relativ konstant – von positivem in negatives und wieder zurück in positives Terrain. Seit Oktober 2008 bleibt der positive Zusammenhang zwischen Aktienkurse und Ölpreis bestehen – in Summe 1.327 Handelstage, wie Bespoke Investment vorrechnet. Zum Vergleich: Die bis dahin längste derartige Periode dauerte lediglich 414 Handelstage. In der Kehrtwende vor wenigen Tagen sehen die Chartanalysten nun ein Zeichen für die erhoffte "Rückkehr zur Finanzmarkt-Normalität". (dw)