Der Erfolg der Bankenregulierungsreform Basel III hängt maßgeblich davon ab, dass die Regeln überall einheitlich angewendet werden. Das sagt Andreas Dombret, Vorstand der Bundesbank, im Gespräch mit der Zeitung "Welt". "Die Grundzüge müssen überall umgesetzt werden, sonst gibt es mit uns kein Basel III", so Dombret. Natürlich gebe es bei der Anwendung in der Praxis immer leichte Unterschiede. Aber der Regelrahmen müsse für alle gelten, sonst mache das Abkommen keinen Sinn.

Dombret geht nicht davon aus, dass die laufende Regulierungsreform auf den letzten Metern noch scheitern könnte. "Allen Verhandlungspartnern ist bewusst, wie wichtig globale Regeln sind", sagte er. Es sei nicht zuletzt einer härteren Bankenregulierung zu verdanken, dass die Finanzkrise, die vor zehn Jahren ausbrach, inzwischen überwunden sei. Der Bundesbank-Vorstand sprach sich jedoch im gleichen Atemzug gegen einen "permanenten Regulierungsmarathon" aus: Dieser helfe niemandem und würde die Banken über Gebühr belasten. "Sobald Basel III verabschiedet ist, sollte es eine Phase der Zurückhaltung geben", so Dombret.

Rückkehr zum Kasino-Kapitalismus würde allen schaden
In den USA ist derzeit viel von Deregulierung der Finanzwelt die Rede. Zum aktuellen Zeitpunkt lässt sich laut Dombret nicht beurteilen, ob dort eine Rückkehr zum Kasino-Kapitalismus droht oder nicht. "Ein Wettlauf um die niedrigste Regulierung würde aber langfristig allen schaden", sagt Dombret. Wer meine, mit lax regulierten Banken ein stabiles System schaffen zu können, gebe sich einer Illusion hin. (fp)