Die Hamburger Privatbank M.M. Warburg hat ihre Zinsprognosen für zehnjährige Bundesanleihen und US-Treasuries mit gleicher Laufzeit gesenkt. Anleger suchten derzeit wieder verstärkt nach Sicherheit – die Folge davon seien immer weiter fallende Renditen für Bundesanleihen, so M.M. Warburg. Mittlerweile müssten Anleger wieder etwas dafür zahlen, dass sie ihr Geld in Bundesanleihen anlegen dürften. Das sei zuletzt im Jahr 2012 der Fall gewesen. Aktuell lägen die Renditen bis zu einer Laufzeit von vier Jahren unter denen japanischer Staatsanleihen, und zehnjährige Bundesanleihen seien zuletzt kurzfristig unter die Marke von einem Prozent gerutscht. 

Der Renditeabstand zu japanischen Staatsanleihen wird laut M.M. Warburg immer geringer: Anfang des Jahres habe der Abstand noch 120 Basispunkte betragen, aktuell sei er auf 50 Basispunkte geschrumpft. Im Bereich der Anleihen mit 30-jähriger Laufzeit liege der Abstand nur noch bei 25 Basispunkten. Das werde sich so schnell auch nicht ändern, so die M.M.-Warburg-Experten: Denn die sich abschwächende konjunkturelle Entwicklung in der Eurozone zusammen mit einer weiterhin sehr expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank sowie andauernde geopolitische Krisen werden das Zinsniveau in der Eurozone niedrig halten, erwarten die Strategen der Privatbank. Vor diesem Hintergrund habe man sich entschlossen, die Zinsprognose für zehnjährige Bundesanleihen zum Jahresende von 1,6 Prozent um 30 Basispunkte auf 1,3 Prozent zu senken. Auch die Prognose für zehnjährige US-Treasuries haben um 15 Basispunkte von 2,9 Prozent auf 2,75 Prozent reduziert. (mb)