Starinvestor Warren Buffett ist nicht der Erste, der die unternehmerischen Talente des Präsidentschaftskandidaten Donald Trump infrage stellt – aber das Börsenorakel aus Omaha ist sicher einer der prominentesten und zugleich einflussreichsten Kritiker des selbsternannten Spitzenunternehmers aus dem republikanischen Lager.

Selbst ein völlig ahnungloser Investor oder ein Affe hätte an der Börse besser abschneiden können als der Milliardär, lästerte Buffett auf einer Wahlkampfveranstaltung der demokratischen Partei. Dies berichtet die Nachrichtenagentur AP. Trump argumentiert hingegen damit, das sein Erfolg als Geschäftsmann ihn als quasi von selbst für das Amt des US-Präsidenten qualifiziere.

Der Hotel-Mogul Trump hatte 1995 seine Hotels und Kasinos an die Börse gebracht. Dies sei damals das einzige Mal gewesen, dass Trump die amerikanische Öffentlichkeit gebeten habe, in sein Unternehmen zu investieren. Doch nach dem Börsengang habe die Firma ein Jahrzehnt lang nichts als Verluste eingefahren, so Buffett. Wenn ein Affe 1995 "einen Pfeil auf die Aktien-Scheibe geworfen hätte, dann hätte der Affe im Schnitt 150 Prozent erzielt".

Zugleich forderte er Trump auf, der Öffentlichkeit endlich seine Steuerakte offenzulegen. Seit Jahrzehnten ist es Tradition, dass Präsidentschaftskandidaten ihre Einkünfte publik machen. Milliardär Trump jedoch findet nach wie vor, aus seinen Unterlagen sei "nichts zu entnehmen".

Buffett bietet Chauffeur-Dienst
Buffett will nun mit einer ungewöhnlichen Aktion Trumps Widersacherin Hillary Clinton zum Wahlsieg verhelfen. Der 85-Jährige kündigte auf der Veranstaltung in seinem Heimatstaat Nebraska an, Stimmberechtigte mit Mobilitätsproblemen in einem Wahlbezirk per kostenlosem Shuttle-Dienst zur Wahlurne zu bringen.

"Ich werde mindestens zehn Leute zu der Wahl bringen, die ansonsten Schwierigkeiten hätten, dorthin zu kommen", erklärte Buffett zu der Aktion "Drive 2 Vote". Er habe für den 8. November einen Wagen mit 32 Sitzen reserviert, um die höchste Wahlbeteiligung aller Bezirke der gesamten USA zu erreichen. "Lasst uns Amerika eine Lektion in Staatsbürgerkunde geben", sagte Buffett, der sich für seine Verhältnisse ungewöhnlich früh und deutlich auf Clinton festgelegt hatte.

Schon im Oktober 2014 hatte Buffett prognostiziert, dass Clinton die Präsidentenwahl gewinnen werde. "Hillary wird antreten. Hillary wird gewinnen", erklärte der megaerfolgreiche Investor damals beim Gipfel "Most Powerful Women Summit" in Kalifornien – und bot den erstaunten Zuhörern gleich eine Wette darauf an. Es wäre nicht die erste, die zu seinen Gunsten ausgeht. (ert/ps)