Seit Jahrzehnten dürstet die Investorenwelt nach den Weisheiten des "Orakels von Omaha". Diesen Umstand machte sich ein findiger Twitter-User zu Nutze, erschuf kurzerhand das Profil @warrenbuffet99 und twitterte in regelmäßigen Abständen Lebens- und Businessweisheiten in Form von Top-Ten-Listen.

Der gewünschte Effekt stellte sich alsbald ein: Innerhalb kürzester Zeit folgten Hunderttausende der vermeintlichen Investoren-Legende. Dabei schien es auch gar nicht zu stören, dass das zweite "t" im Namen des Berkshire-Gründers glatt unterschlagen wurde. Sogar Hip-Hop-Superstar Kanye West likte und retweetete einen Eintrag des Möchtegern-Buffetts (siehe Screenshot).

Mittlerweile wurde der Fake-Account zwar wieder gelöscht, doch wegen des großen Echos meldete sich nun sogar der echte Warren Buffett zu Wort. "Ehrlich gesagt gibt es so viele andere Dinge im Leben, die ich statt zu twittern machen möchte. Ich bin nicht so besessen von der Idee, dass andere Leute meine Meinung hören müssen", so der 88-Jährige im Gespräch mit dem US-Sender CNBC. "Ich gebe einmal im Jahr einen Geschäftsbericht und Brief an Aktionäre heraus. Ich habe einfach keine täglich neue Meinung zu vielen aktuellen Dingen."

Dem Drang einiger seiner CEO-Kollegen – wie etwa Tesla-Chef Elon Musk –, sich täglich via Social Media zu allen möglichen Themen zu äußern, steht Buffett kritisch gegenüber: "Ich denke nicht, dass es ihm wirklich geholfen hat," (mb)