Nur keine Panik: Egal, wie das Ergebnis des Referendums über einen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) im Juni ausfällt – für die Volkswirtschaft des Vereinigten Königreichs wäre weder ein "Ja" noch ein "Nein" allzu tragisch. Dieser Ansicht ist Neil Woodford, Starfondsmanager und Gründer der Investmentgesellschaft Woodford Investment Management, wie die "Financial Times" berichtet. "Es ist schwierig, ein glaubwürdiges ökonomisches Argument für oder gegen einen Austritt aus der EU zu finden", sagte Woodford demnach.

Sowohl auf Seiten der Gegner als auch der Befürworter eines "Brexit" fänden sich Stimmen, die das "ökonomische Nirwana" für den Fall eines Verbleibens oder eben des Verlassens der Union verkündeten, so Woodford. Der Fondsmanager hält solche Aussagen schlicht für aus der Luft gegriffen: "Die Wirtschaft wird sich unabhängig davon entwickeln, ob Großbritannien in der EU bleibt oder nicht", erwartet er. 

Konträre Meinung
Woodfords Ansicht steht allerdings der von mehr als 100 Volkswirtschaftlern gegenüber, die die "Financial Times" Anfang des Jahres 2016 zu den etwaigen Folgen eines "Brexit" befragt hatte. Demnach erwarten mehr als drei Viertel von ihnen, dass ein Austritt aus der EU die Wirtschaft Großbritanniens und damit in der Rückkoppelung auch die der Wirtschafts- und Währungsunion mittelfristig negativ beeinflussen würde. (fp)