US-Staatsanleihen bleiben ein sicherer Hafen im Vergleich zu den Risiken der meisten anderen Anlageklassen. Diese Meinung vertritt Anleihenfonds-Manager Raffaele Prencipe vom Vermögensverwalter DPAM. Insgesamt seien die aktuellen Renditen attraktiv, so Prencipe. Wenn sich die US-Wirtschaft abschwächt, dürften die Papiere zudem mit Kursgewinnen reagieren.

Dabei waren die Meldungen der vergangenen Monate alles andere als gut für US-Staatsanleihen, erläutert der DPAM-Zinsexperte; etwa das Downgrade der US-Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Fitch oder der zwischenzeitlich drohende Shutdown. Und obendrein beschleunigte sich das US-Wachstum im dritten Quartal trotz höherer Zinsen nochmals deutlich.

Risiken kurz- und langlaufender Anleihen
Zugleich habe sich die Struktur des US-Anleihenmarkts verändert. Nach dem Rückzug der US-Notenbank aus ihren Anleihenkäufen seien die neuen, privaten Investoren in US-Staatsanleihen wesentlich preissensibler. Folge: "Die Laufzeitprämie, also die Differenz zwischen der aktuellen langfristigen Rendite und der erwarteten kurzfristigen Verzinsung über denselben Zeitraum, hat wieder ins Positive gedreht", so Prencipe.  

Die Risiken kurz- und langlaufender Anleihen unterscheiden sich seiner Meinung nach: Wer Ein-Jahres-Treasuries kauft, muss bei Rückzahlung möglicherweise zu einem niedrigeren Zinssatz wieder anlegen. Bei zehnjährigen Anleihen lässt sich eine höhere Rendite über mehrere Jahre zwar sichern, aber es besteht ein Zins- und damit Kursrisiko. "Fünf- bis siebenjährige Anleihen sind ein möglicher Kompromiss", so Prencipe. (jh)