Zwar rechnen professionelle Investoren mit einem Anstieg des globalen Wirtschaftswachstums in den kommenden Monaten – sie bereiten sich aber dennoch auf externe Schocks vor. Das zeigt die "Global Fund Manager Survey" der Investmentgesellschaft BofA Merrill Lynch, bei der Monat für Monat rund 200 Asset Manager detailliert zu Wort kommen. Demnach erhöhen die befragten Fondsmanager, die ein Gesamtvermögen von 610 Milliarden US-Dollar verwalten, im Mai erneut ihre Bargeldbestände von 5,4 auf nun 5,5 Prozent des Vermögsnbestandes, um sich auf potenziell negative Auswirkungen eines "Brexits", der enttäuschenden Konjunkturentwicklung in China oder sonstige Ausfälle vorzubereiten.

Als größtes Verlustrisiko wird der Umfrage zufolge ein eventueller Austritt Großbritanniens aus der Eurozone wahrgenommen. Auf Platz zwei liegt das Risiko einer massiven Geldentwertung in China oder eines Zahlungsausfalls des Landes. Die Wachstumserwartungen für China sind seit der letzten BofA-Studie massiv gefallen, zeigt die Umfrage: Nachdem noch im April 22 Prozent der befragten Fondsmanager eine Wachstumsverlangsamung für das Land erwartet hatten, sind es nun satte 50 Prozent.

Große Erwartungen... 
Die Einschätzung der Fondsmanager für das globale Wachstum fällt dagegen optimistischer aus: 15 Prozent erwarten eine Wachstumsverstärkung. Im April waren es noch zehn Prozent gewesen. 39 Prozent rechnen mit einem Erstarken der europäischen Wirtschaft – ein steiler Anstieg gegenüber den sechs Prozent im Vormonat. Zudem rechnet die Mehrheit der Fondsmanager (86 Prozent) nicht mit einer europäischen Rezession. 

...insbesondere an Schwellenländer
Und noch ein Trend zeichnet sich ab: Schwellenländer spielen in den Portfolios wieder einen wichtigere Rolle: Zum ersten Mal seit 17 Monaten erhöhten die professionellen Geldvermehrer die Emerging-Markets-Anteile in ihren Musterdepots wieder auf "Übergewichten". (fp)