Professionelle Investoren bei Asset-Management-Gesellschaften, Banken und Versicherern stocken ihre Bargeldbestände wieder auf, weil sie in den kommenden Monaten starke Marktschwankungen erwarten. Das zeigt die aktuelle Fondsmanager-Umfrage der Bank of America Merrill Lynch (BofA ML). Bei der vorhergehenden Umfrage waren die befragten Asset-Manager noch dabei, ihren enormen Cash-Berg stückweise abzutragen. Nun haben sie offenbar Angst vor der eigenen Courage bekommen und die umgekehrte Richtung eingeschlagen: Die Cash-Bestände kletterten im Oktober auf 5,8 Prozent, zeigt die Studie. Solche Zahlen gab es zuletzt nach dem überraschenden Brexit-Votum im Juni und davor nach den Terrorattacken am 11. September 2001.

Am meisten fürchten die Befragten der Studie zufolge den Zerfall der Europäischen Union (EU). 20 Prozent sehen dies als größtes "tail risk". 18 Prozent fürchten einen bevorstehenden Crash der Anleihemärkte. Auf Platz drei der größten Ängste der Fondsmanager steht die Wahl des republikanischen Kandidaten Donald Trump zum US-Präsidenten. Viele Befragte sehen Trump, seine politischen Ziele und vor allem seine Unberechenbarkeit offenbar als dunkle Bedrohung für die Kapitalmärkte.

Ausgewählte US-Firmen könnten profitieren
Allerdings sind nicht alle dieser Ansicht: Manche Asset-Manager glauben auch, dass die Kapitalmärkte unter Trump zwar kräftig durchgerüttelt, aber auch von ihm profitieren würden. Schließlich strebt der Republikaner massive Steuerkürzungen und hohe Ausgaben für Infrastruktur an. Nach Einschätzung des Fondsanbieters Axa IM könnten verschiedene Branchen von Trumps Präsidentschaft profitieren, die mehrheitlich im breiten US-Aktienindex MSCI USA. gelistet sind. (fp)