Fondsmanager sind wieder in Einkaufslaune. Führende Portfolio-Verantwortliche leeren ihre Kriegskassen. Im Februar hielten sie noch im Schnitt 5,6 Prozent Cash – die höchste Quote seit 15 Jahren. Seitdem sind die Liquiditätsreserven auf 5,1 Prozent gesunken, berichtet die Bank of America Merrill Lynch (Bofa) in ihrer aktuellen "Fund Manager Survey". Die Cash-Quote liegt damit nur noch leicht über dem Dreijahresschnitt. Obwohl die Weltwirtschaft nicht so stark wächst wie gedacht und viele Anleger Angst vor einer Rezession haben, sind Fondsmanager also deutlich optimistischer als vor einem Monat.

Die Investmentprofis interessieren sich derzeit vor allem für Sektoren und Regionen, die in den vergangenen Monaten besonders hart abgestraft wurden und generell an der Konjunkturentwicklung "kleben". Sie schichteten zuletzt bedeutende Summen in zyklische Branchen wie Rohstoffe und Industrie sowie in ausgesuchte Schwellenländer-Papiere um, rechnen also offenbar mit einer anhaltenden Erholung.

Ein großer Teil der Fondsmanager setzt einmal mehr Hoffnungen in das chinesische Wirtschaftswachstum, zeigt die Bofa-Umfrage. Nicht alle sind indes optimistisch: Rund ein Viertel der Befragten geht davon aus, dass Chinas Wirtschaft in den kommenden zwölf Monaten schwächeln wird, sodass der Mittelztufluss als großer Vertrauensvorschuss gewertet werden kann.

Liebling Europa
Auch in Europa droht nach Ansicht von Fondsmanagern offenbar keine Rezession. Im Gegenteil: Weltweit ist Europa nach wie vor die beliebteste Anlageregion für Profi-Investoren. Das dürfte nicht zuletzt am billigen Euro liegen. Japan fällt dagegen immer stärker in Ungnade. Viele Fondsmanager haben zuletzt ihr Engagement in japanische Aktien reduziert. (fp)