Die aktuelle Stimmung unter Fondsmanagern spricht für weiter steigende Renditen an den Anleihemärkten. Das zeigt die aktuelle Umfrage der Bank of America Merrill Lynch, an der Monat für Monat weltweit rund 200 Asset Manager teilnehmen, die in Summe mehrere Hundert Milliarden US-Dollar verwalten. Demnach halten 56 Prozent der befragten Manager die gegenwärtige Finanzpolitik für zu restriktiv. 85 Prozent der Befragten erwarten gar eine steigende Inflationsrate. Gleichzeitig zeigen andere Daten, dass eine sehr große Mehrheit der Marktteilnehmer nunmehr mit einer Leitzinserhöhung der Fed im Dezember rechnet.

Vor der Präsidentschaftswahl in den USA in der vergangenen Woche gingen die meisten Akteure an den Finanzmärkten noch davon aus, dass ein Sieg Donald Trumps die Zentralbank von einer Zinserhöhung abhalten werde. Die Erwartung einer Erhöhung des kurzfristigen Leitzinses wurde nun durch Äußerungen aus der Notenbank gestützt.

So ließ James Bullard, Präsident der Federal Reserve Bank of St. Louis, gestern in London Sympathie für eine Leitzinserhöhung im Dezember erkennen. Er machte aber deutlich, dass er einen Zinserhöhungsschritt vorerst für ausreichend hält. Für den Fall, dass Trump, wie vor der Wahl in Aussicht gestellt, die Steuern senkt und die Staatsausgaben erhöht, hält Bullard auf mittlere Sicht eine Beschleunigung des Wirtschaftswachstums für denkbar. (fp)