In der späten Phase einer Hausse steigen die Kurse meist besonders kräftig. Jeder will schnell noch den letzten Rest des Anstiegs mitnehmen. Fondsmanager sind momentan ganz vorn mit dabei, zeigt eine aktuelle Umfrage von Bank of America Merrill Lynch (Bofa). Die Anlageprofis halten zwar mit 4,4 Prozent noch immer relativ viel Cash. Die Nachfrage nach Aktien ist aber zuletzt gestiegen. Trotz hoher Bewertungen sind anderem US-Technologietitel heiß begehrt, berichtet die "Neue Zürcher Zeitung" (NZZ). Und auch die große Popularität von Anteilscheinen aus dem Finanzsektor, die derzeit mehrheitlich am stärksten übergewichtet werden – mag den einen oder anderen Beobachter überraschen.

Eher skeptisch beäugen die befragten Fondsprofis hingegen die Renditeaussichten von Wertpapieren aus dem Gesundheitssektor und – brexitbedingt – von Papieren aus dem Vereinigten Königreich.

Quelle: Bank of America Merrill Lynch

Die Vorsicht hat sich komplett in Euphorie umgewandelt: Rund die Hälfte der befragten Vermögensprofis geht jetzt davon aus, dass das globale Wirtschaftswachstum weiter erstarkt. In einer vorangegangenen Umfrage waren es nur 16 Prozent. Zugleich sorgen sich nur noch 63 Prozent der Fondsmanager um protektionistische Gefahren.

Die Börsenparty geht weiter. Rund ein Drittel der Befragten rechnet damit, dass sich der Aufschwung am Aktienmarkt mindestens bis 2019 fortsetzt. Passend dazu haben 55 Prozent der Fondsmanager Aktien übergewichtet – so viele wie zuletzt vor zwei Jahren. Anleihen sind dagegen so unbeliebt wie seit vier Jahren nicht mehr.

Gefahren an den Bond-Märkten steigen
Als größte Risiken nennen Profi-Anleger eine anziehende Inflation und einen Einbruch an den Rentenmärkten. Dementsprechend haben rund 67 Prozent der Befragten Anleihen untergewichtet. Im Dezember hatten sich Fondsmanager noch in erster Linie über Fehler in der Geldpolitik der großen Notenbanken gesorgt. Die Angst vor einem Bond-Crash ist indes nicht neu, sondern flammt bereits seit den Renditeanstiegen des vergangenen Jahres immer wieder auf.

Die ungebremste Aktien-Euphorie erstaunt, hatten viele Fondsmanager doch Ende 2017 noch angegeben, Aktien bereits zu teuer zu finden. Dennoch hatten sie damals weiter beherzt zugegriffen. Besonders beliebt sind momentan Aktien aus der Eurozone, aus Japan und aus Emerging Markets. (fp/ps)