Nach rund drei Wochen hat er es wieder geschafft. Die Rede ist vom Kurs des Bitcoin, der zuletzt wieder über der Marke von 20.000 US-Dollar lag. Die Analysten der Bank of America (BofA) haben noch aus anderen Gründen gute Nachrichten für die Fans der Kryptowährung: Sie sehen Anzeichen dafür, dass Investoren die Cyberdevise als sicheren Hafen in turbulenten Marktzeiten betrachten, wie das "Handelsblatt" berichtet.

Demnach machen die BofA-Analysten Alkesh Shah und Andrew Moss diese Entwicklung an der steigenden Korrelation des Bitcoin zu Gold und Silber fest – gemessen am Philadelphia Gold and Silver Index (XAU): Diese Korrelation ist auf rund 0,6 gestiegen, nachdem sie im April noch negativ war. Ist die Korrelation positiv, bewegen sich beide Assets tendenziell in dieselbe Richtung. Ist die Korrelation negativ, bewegen sich die Anlageklassen tendenziell in entgegengesetzte Richtungen.

Schwindende Korrelation zu Aktien
Die BofA-Experten argumentieren weiter, dass Bitcoin lange Zeit vor allem als Risikoanlage gesehen wurde. Das zeigte sich in einer hohen Korrelation zum Technologieindex Nasdaq 100. Als die Notenbanken im Zuge ihres Kampfes gegen die Inflation die Zinsen erhöhten, stürzten Bitcoin und Tech-Titel gemeinsam ab. Nun allerdings sinke die Korrelation zum Aktienmarkt. Beim Nasdaq 100 liegt sie bei 0,72, beim US-Leitindex S&P 500 ist sie ähnlich hoch. Das ist zwar immer noch höher als die Korrelation zu Gold. Allerdings liegen die Werte mittlerweile deutlich unter dem Jahreshoch von 0,84 im Mai.

Die BofA-Analysten werten diese Entwicklung dahingehend, dass sich die Zeiten ändern: "Eine nachlassende positive Korrelation mit dem S&P 500 und dem Nasdaq 100 und eine schnell steigende Korrelation mit dem Philadelphia Gold and Silver Index deuten darauf hin, dass Investoren Bitcoin als einen relativen sicheren Hafen ansehen, da die makroökonomische Unsicherheit anhält und ein Marktboden noch nicht abzusehen ist." (jb)