Die Stimmen, wonach die US-Notenbank relativ aggressiv an der Zinsschraube drehen wird, mehren sich. Jetzt auch die französische Großbank BNP Paribas nachgelegt. Auch sie geht von vier Anhebungen aus – und zwar "in jedem Quartal eine", wie es in einem einschlägigen Report heißt.

Vom Timing her beziehen sich die Franzosen auf die jüngsten Aussagen von Fed-Chefin Janet Yellen. Diese hatte zwar von der Inflationsseite keinen allzu großen Handlungsbedarf gesehen, aber davor gewarnt, dass die US-Wirtschaft nicht "heiß laufen" dürfe. Gegen unmittelbar bevorstehende, radikale Zinsschritte spricht aus Sicht der Fanzosen, dass Yellen von nur "moderat gestiegenen" Löhnen gesprochen und die Produktionsniveau "deutlich unter Kapazität" gesehen hat. "Das bedeutet für uns, dass die weiteren Zinsschritte eher später im Jahr kommen werden. Und zwar, wenn die Inflation weiter Fahrt aufnimmt."

Die Schlussfolgerung für BNP ist, dass der Dollar in diesem Umfeld stärker, Gold im Jahresverlauf schwächer notieren sollte.Die Franzosen, die laut Bloomberg-Daten die exaktesten Golpreis-Prognostiker des vergangenen Jahres waren, sehen demnach für das Edelmetall ein Kurzsziel von 1.000 US-Dollar je Feinunze. Beim Goldpreis müssen Investoren jedoch dazwischen mit relativ hoher Volatilität rechnen. "Wir schließen nicht aus, dass es kurzfristig noch zu Gewinnen relativ zu den Januar-Kursen kommen kann. Je näher wir uns dem Jahresende nähern werden, desto schwächer sollte aber Gold werden", so BNP in der entsprechenden Analyse. (hw)