Die Aussicht, dass die Federal Reserve die Zinspolitik straffen wird, hat zu einer leichten Korrektur des Goldpreises geführt. "Wichtig ist festzuhalten, dass die Investmentthesen, die für das Gold sprechen, nichts von ihrer Gültigkeit eingebüßt haben, nur weil die US-Notenbank möglicherweise ihren Leitzins erhöht – insbesondere dann nicht, wenn dieser Zins noch lange Zeit niedrig bleiben wird", stellen die Strategen des Asset Managers Banque de Luxembourg Investments (BLI) unmissverständlich fest.

Die Investmentthesen, die für Gold sprechen, beruhten auf der Fragilität des Finanzsystems, einem noch nie dagewesenen Verschuldungsniveau, dem Risiko von wettbewerbsbedingten Abwertungen, negativen realen Zinsen und unverantwortlichen Maßnahmen der Zentralbanken mit ihrem erklärten Ziel, Inflation zu schaffen.

Noch böser erwischt hat es Anleger, die in Anteilscheinen aus dem Bergbausektor engagiert sind. "Die Aktien von Goldunternehmen haben umso spektakulärer korrigiert: Seit Anfang August hat der Goldminen-Index etwa 26 Prozent verloren", heißt es in der BLI-Studie. Dieser Rückgang müsse jedoch relativiert und im Zusammenhang mit dem starken Anstieg seit Jahresbeginn gesehen werden.

Dennoch: Wer in Minenaktien Rendite sucht, braucht nicht Nerven aus  Edelmetall, sondern aus Stahl, denn: "Diesem Anstieg ging eine Phase von September 2011 bis Dezember 2015 voraus, in der der Goldminenindex über 80 Prozent seines Werts verloren hatte", rufen die BLI-Beobachter in Erinnerung. Diese Schwankungen machten zwar die Volatilität einer Anlage in Goldunternehmen allzu deutlich; doch gleichzeitig sei festzuhalten, dass viele von ihnen heute in einem besseren Zustand sind als noch vor einigen Jahren. "Sie konnten ihre Verschuldung abbauen, können ihre Kosten nun besser kontrollieren und stellen insgesamt Rentabilität über Produktionssteigerungen", so das Fazit der BLI-Expertise. (ps)