Im kommenden Jahr könnte der aktuelle Marktzyklus zum Ende kommen, erklärt der Vermögensverwalter Blackrock in seinem Marktausblick für 2018. Die niedrige Volatilität am Kapitalmarkt dürfte indes anhalten: Zum einen bleibe das wirtschaftliche Umfeld im kommenden Jahr voraussichtlich stabil, zum anderen gebe es im Finanzsystem mit Ausnahme von China nur wenige Anzeichen für steigende Fremdkapitalhebel. Ein mögliches Risiko sieht Blackrock allerdings in der Entwicklung des Welthandels. "Die Verhandlungen über das nordamerikanische Freihandelsabkommen könnten ein Vorbote dafür sein", heißt es im Marktausblick. 

Auch das weltweite synchrone Wachstum dürfte im kommenden Jahr anhalten, wenn auch mit weniger Raum für positive Überraschungen. Die Inflation dürfte, angeführt von den USA, leicht zurückkehren. "Wir erwarten, dass Anleger für ihre Risikobereitschaft auch 2018 belohnt werden – wenn auch geringer", schreiben die Autoren. Weil die Risikoaufschläge am Kreditmarkt gering und die Erträge gleichzeitig niedrig seien, setzt der Vermögensverwalter 2018 verstärkt auf Aktien. "Wir sehen, dass die zunehmende Profitabilität die Aktienrenditen unterstützt, speziell in Japan und den Schwellenländern, aber das Gewinnwachstum könnte abebben", schreiben die Autoren. 

Keine massive Zinswende
Bei den Branchen bevorzugt Blackrock Finanz- und Technologiewerte. Zudem komme das anhaltende Wirtschaftswachstum Momentum-Aktien zugute. Mit Blick auf die Anleihenmärkte erwartet der Vermögensverwalter keine massive Zinswende. "Umfangreiche globale Ersparnisse sowie Ertragsdurst dürften Renditeanstiege bei langlaufenden Anleihen begrenzen", heißt es im Marktausblick. In diesem Segment setzt Blackrock deshalb auf inflationsgeschützte Papiere, vor allem aus den USA, sowie qualitativ hochwertige Kreditpapiere. (fp)