Die beste Möglichkeit, die Inflation zu verringern, besteht darin, die Zinsen zu senken. Diesen  ungewöhnlichen Ratschlag hat zumindest Rick Rieder, bei Blackrock Chefanlagestratege im Bondbereich, für die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) parat. Seine Begründung: Angesichts des höchsten Zinsniveaus seit einer Generation verdienten wohlhabende Amerikaner mit festverzinslichen Anlagen so viel wie seit Jahren nicht. 

"Ich bin mir nicht sicher, ob eine Anhebung der Zinsen tatsächlich die Inflation senkt”, erklärte Rieder im Interview mit "Bloomberg TV". "Ich würde sogar argumentieren, dass eine Zinssenkung die Inflation reduziert", sagte er.

US-Bondmärkte ziehen an
In den USA haben die Anleihemärkte am vergangenen Mittwoch (15.5.) angezogen, nachdem bekannt geworden war, dass sich der Anstieg der US-Verbraucherpreise im April verlangsamt hatte. Swap-Händler wetteten verstärkt darauf, dass die Fed bis Dezember die Zinsen um bis zu zwei Viertelpunkte senken wird. Die Inflationsdaten zeigten aber auch, dass die Teuerung in einigen Bereichen der Dienstleistungswirtschaft schwieriger zu zügeln ist.

Die schlimmsten Befürchtungen seien durch die Daten jedoch zerstreut worden, so Rieder. "Solange die Preise stabil bleiben, viele Menschen beschäftigt sind, die Zahl der Arbeitskräfte wächst und das Wachstum sich ein wenig abschwächt, ist das ziemlich gut", sagte er im Gespräch mit "Bloomberg TV". (am/Bloomberg)