An den US-Märkten könnte es bald wieder abwärts gehen, sagt Larry Fink, Chef des US-Investmentriesen Blackrock. "Gerade jetzt wäre vielleicht ein guter Zeitpunkt, zu verkaufen", zitiert ihn das "Handelsblatt". Amerikanische Aktien sind seiner Ansicht nach viel zu hoch bewertet, Anleger deutlich zu optimistisch. Auch wenn angesichts von Donald Trumps Politik allmählich Ernüchterung einsetzt: Fink zeigt sich deutlich pessimistischer als die meisten seiner Zunftkollegen.

Der Blackrock-Chef glaubt sogar, dass die langfristigen Anleiherenditen in den USA wieder auf unter zwei Prozent fallen werden. Diese Schwelle haben zehnjährige US-Staatsanleihen seit der Präsidentschaftswahl deutlich überschritten. "Der Zusammenbruch der Globalisierung kann zu Deflation führen", so Fink. Er spielt damit auf die tendenziell protektionistische Wirtschaftspolitik des neuen US-Präsidenten an.

Auf Messers Schneide
Fink ist keineswegs überzeugt, dass es so schlimm kommen muss, wie er befürchtet. Er kann sich auch ein Szenario vorstellen, in dem Trumps expansive Wirtschaftspolitik zu höherer Inflation und steigenden Zinsen führt. "Ich bin verwirrt", räumte er auf einer Kundenveranstaltung in New York ein. "Wir befinden uns in einer binären Situation." Insgesamt tendiert Fink allerdings zum ersten Szenario mit sinkenden Zinsen. (fp)