Larry Fink, Chef des Investmentriesen Blackrock, geht davon aus, dass die Coronakrise die Wirtschaft und auch die Gesellschaft in der kommenden Zeit weiter stark belasten wird. "Auf kurze Sicht bin ich Pessimist", sagte er laut "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) bei einer virtuellen Konferenz von Blackrock. Die Fiskalpolitik müsse in dieser Zeit gezielt Geld in ausgewählte Industrien leiten, um die Wirtschaft zu stützen, forderte er. Die Geldpolitik solle unterdessen die Märkte stabilisieren.

Mit einem Impfstoff rechnet Fink im ersten Quartal 2021. Angesichts der konzertierten Bemühungen darum rang er sich dann doch etwas Optimismus ab: Es sei bemerkenswert, was die Menschheit derzeit leiste, sagte er. Die schlauesten Köpfe arbeiteten gemeinsam an einer Lösung. "Ich mag diesen Geist des Kapitalismus", so der Blackrock-Chef.

Blackrock will noch grüner werden
Die Covid-19-Pandemie hat großen Einfluss auf viele Gesellschaftsbereiche, ist Fink dem FAZ-Bericht nach überzeugt. Er sieht vor allem junge Leute davon betroffen. "Teenager sind vielleicht nicht so optimistisch wie ich, als ich aufgewachsen bin", sagte er. Sie steckten trotzdem nicht den Kopf in den Sand, sondern stellten sicher, dass sich Unternehmen und Regierungen um eine gerechtere und klimafreundlichere Zukunft bemühen.

Anfang des Jahres hatte Fink angekündigt, sein Haus auf einen grüneren Pfad zu führen, und forderte zugleich die Vorstände wichtiger Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit auf. Das Thema nehme an Bedeutung zu, sagte er nun und erklärte: "Wir müssen unsere Kunden informieren." Man benötige mehr Daten, um Kunden schwarz auf weiß zeigen zu können, dass der Klimawandel auch ein Risiko für die Geldanlage sei, sagte Fink. Gelingt das, werden große Mengen an Kapital umgeschichtet, ist er überzeugt. (fp)