Rekordhoch statt Untergang: In der Vorwoche wurden Bitcoin in eine klassische und eine "Bitcoin Cash"-Variante aufgespalten. Hintergrund war ein Richtungsstreit der Bitcoinbesitzer und Miner, wie das Protokoll, das hinter Bitcoin steht, weiterentwickelt werden soll. Die Schreckensmeldungen von einem Ende der Digitalwährung erfüllten sich nicht – im Gegenteil.

Klassische Bitcoin erklimmen täglich neue Rekordwerte. Nachdem die Währung zu Wochenbeginn die Marke von 3.400 US-Dollar geknackt hatte, notierte sie am Dienstag weiter deutlich darüber und zeigte keinerlei Schwächen. Das Ende des Richtungsstreites gefällt dem Markt offenkundig. Außerdem sehen viele Teilnehmer neue Hinweise auf eine Wertsteigerung.

Moor'sches Gesetz – Faustregel der Digitalisierung
Dennis Porto, Bitcoin-Investor und Harvard-Wissenschaftler sagte in einem Interview mit dem Magazin "Business Insider", der Bitcoin-Preis könne auch eine Preisschwelle von 100.000 Dollar pro Einheit erreichen, wenn die Entwicklung dem Moor’schen Gesetz folgt.

Das Gesetz ist eine der "goldenen Regeln" in der IT-Welt und eine Faustformell für rasante Entwicklungen im Rahmen der "Digitalen Revolution". Der von Intel-Mitgründer Gordon Moore 1965 formulierte Grundsatz besagt verkürzt, dass sich ungefähr alle 18 bis 24 Monate die Leistung von Prozessoren verdoppelt.

Bis jetzt hat Bitcoin das Gesetz übererfüllt. Seit Bestehen habe sich der Wert alle acht Monate verdoppelt, so Porto. Das Moor’sche Gesetz bezieht sich auf die Zahl der Transistoren in einem Schaltkreis, könne aber auf jede digitale Technologie angewendet werden, zitiert das Magazin den Experten. Der Verdoppelungstrend könne sich fortsetzen, bis Bitcoin die Massen-Anwendung erreicht habe. Ein Wert von 100.000 Dollar wären demnach spätestens im Februar 2021 erreicht.

Der Reinleger
Eine Garantie für eine weitere exponentielle Entwicklung gibt es aber nicht. Mit den Gefahren und Ungewissheiten müssen sich Besitzer von Digitalwährungen ständig auseinandersetzen. Im Moment verbreitet ein unbekannter Manipulator in der Community Angst und Schrecken. Auf der Krypto-Börse Bitfinex wird von einem Trader berichtet, der die Preise bei Bitcoin und anderen Kryptowährungen manipuliert.

Der Teilnehmer verfügt über äußerst hohe Dollar- und Bitcoin-Bestände. Er erschüttert die Märkte durch massive Kauf- und Verkaufsorders, die er löscht, bevor sie ausgeübt werden. Teilnehmer, die diese Technik anwenden, erhalten den Nickname "Spoofy“. Spoofing ist an herkömmlichen Börsen verboten. (eml)