Die Kryptowährung Bitcoin – und die Blockchain als dahinterstehende Technologie – haben in der vergangenen Dekade stark an Glaubwürdigkeit gewonnen, urteilt Jason Guthrie, Leiter des Bereichs Kapitalmärkte beim ETF-Anbieter Wisdom Tree. "Der Mangel an Vertrauen in das derzeitige Finanzsystem und die daraus erwachsende Forderung nach einem robusteren Währungssystem macht Kryptowährungen so attraktiv", erklärt er. Viele Marktteilnehmer betrachten Bitcoin als spannende Alternative zum bisher genutzten Geld. Das macht die digitalen Münzen auch als Anlageobjekt immer interessanter, sagt Guthrie.

Der Wisdom-Tree-Experte sieht bei der bekanntesten Digitalwährung viele Vorteile: Bitcoin wurde nicht von staatlichen Akteuren entwickelt, sondern von der Öffentlichkeit, und ist damit inhärent demokratisch. Durch die Blockchain wird die Kryptowährung völlig transparent. "Ebenso braucht man sich mit Bitcoin keine Sorgen um ein Überangebot zu machen, da das Angebot des Vermögenswerts gedeckelt ist", sagt Guthrie. "Und das Angebot ist bis zu einem Endpunkt selbstregulierend." Zudem können digitale Münzen gut eingetauscht und gespeichert werden.

Angebotsengpässe sind absehbar
Der Anlageexperte ist überzeugt: Bitcoin hat einen Platz unter den globalen Makro-Instrumenten verdient. "Doch da nur 21 Millionen Bitcoin jemals geschöpft werden und die Produktion in naher Zukunft zurückgeschraubt wird, ist es durchaus vorstellbar, dass es gerade dann zu einer Erschütterung des Angebots kommen wird, wenn das Interesse unter den Institutionen zunimmt", gibt er zu bedenken.

Als Konsequenz aus dieser Gemengelage sollten zukunftsorientierte Anleger ein Auge auf Bitcoin-Investments werfen, rät Guthrie. Sie sollten die Chancen und Risiken abwägen und "eine Allokation in dem Vermögenswert, wenn auch klein", in Betracht ziehen. "Jetzt könnte die Zeit für opportunistische Investoren gekommen sein, um die Bitcoin-Chance zu nutzen", sagt der Experte. (fp)