Die Bundesreublik bleibt vorerst Bitcoin-Niemandslaand. Grund: Die deutsche Finanzaufsicht Bafin steht dem Aufbau von Automaten zum Umtausch von Kryptowährungen in Euro-Noten im Wege. In den meisten Staaten Europas und in vielen Übersee-Ländern gibt es inzwischen Automaten, an denen Bitcoin-Besitzer ihr Kryptogeld in Bares umwandeln können – nur in Deutschland nicht, schreibt "Die Presse".

In Deutschland ist eine Erlaubnis der Bafin notwendig. Der österreichische Bitcoin-Geldautomatenbetreiber Cointed wartet der Zeitung zufolge schon seit rund 19 Monaten auf eine entsprechende Freigabe. "Diese ist aber nur sehr schwer zu bekommen", so Albert Sperl, Marketingleiter bei Cointed. 

Das Interesse an Krypto-Automaten ist indes riesig. Die in Tirol ansässige Cointed GmbH betreibt in Österreich vier Automaten, an denen Bitcoin-Besitzer sich Scheine ziehen können. 55 weitere seien verkauft in Länder wie Norwegen, Ungarn, Spanien und Liechtenstein. Auch in Deutschland gäbe es theoretisch einen riesigen Markt für Bitcoin-Wechselmaschinen, sagt Sperl: "Wir gehen davon aus, dass wir – sofern die Gesetze gelockert werden würden – umgehend an die 800 ATMs in Deutschland aufstellen könnten."

Jeden Tag 15 neue Standorte
Es gibt zwei Arten sogenannter Bitcoin-ATMs: Einweg-Automaten, an denen nur der Kauf von Bitcoin mit Bargeld möglich ist, und Zweiweg-Automaten, über die virtuelle Devisen auch in Bargeld zurückgewechselt werden können. Dem Branchendienst Coinatmradar zufolge gibt es weltweit insgesamt 2.400 Geldautomaten für Kryptowährungen, ein Drittel davon sind Zweiweg-ATMs. Jeden Tag kommen derzeit rund 15 neue Standorte dazu.

Die meisten Geräte stehen in den USA, Kanada, Großbritannien, Österreich und der Schweiz. Deutsche Bitcoin-Anleger müssen derzeit noch ins Ausland reisen, wenn sie ihr Kryptogeld in Bares umtauschen wollen. (fp)