Kaum ein Thema habe die öffentlichen Debatten in den vergangenen Monaten so beherrscht wie die Entwicklungen rund um generative künstliche Intelligenz (Gen-KI), schreiben Jan Beckers, Chief Investment Officer (CIO) und Gründer von BIT Capital, sowie Geschäftsführer und Co-CIO Marcel Oldenkott in einem aktuellen Kommentar. Nachdem OpenAI Ende 2022 ChatGPT veröffentlicht hatte, überschlugen sich nicht nur für Investoren die Ereignisse. "Funktionen neu entwickelter KI-Tools scheinen die Prozesse in nahezu jeder Industrie in Frage zu stellen. Sehen wir hier eine nachhaltige Disruption, oder handelt es sich um den nächsten Hype?"

Angesichts der Entwicklungen sollten Investoren mögliche Verschiebungen in diversen Branchen sorgfältig im Blick behalten, raten die BIT-Capital-Strategen. "Denn Gen-KI könnte einen signifikanten, nachhaltigen Wettbewerbsvorteil für Unternehmen darstellen." Die revolutionäre Technologie habe das Potenzial, die Art und Weise, wie Unternehmen arbeiten und sich behaupten, grundlegend neu zu ordnen. "Gen-KI ist ein Gamechanger für Unternehmen in allen Branchen, wie die bereits erheblichen Auswirkungen auf den Kapitalmarkt zeigen." Nur sieben KI-fokussierte Unternehmen, wie Nvidia, Meta oder Microsoft, seien zwischen Januar und Juni allein für etwa 80 Prozent der Gewinne im US-Leitindex S&P 500 verantwortlich gewesen.

Unzählige Anwendungsbereiche
Das Potenzial der Technologie erstrecke sich auf unzählige Anwendungsbereiche, von Automatisierung und Effizienzsteigerung in der Softwareprogrammierung bis zur Online-Bildung oder Steigerung der Konvertierungsraten auf Online-Marktplätzen. "Gen-KI ermöglicht eine Vielzahl neuer Geschäftsmodelle und wird in den nächsten Jahren sowohl zu spannenden neuen Produkten etablierter Anbieter als auch zu einem Boom neuer KI-Gründungen führen", meinen Beckers und Oldenkott.

Zudem habe Gen-KI enorme Bedeutung für Unternehmen auf operativer Ebene. "Wir sehen das Potenzial eines deutlich verbesserten Outputs bei einzelnen Unternehmen, da die Technologie eine rasche Umsetzung von Ideen mit ebenso intuitiven wie günstigen Tools ermöglicht", so die BIT-Capital-Experten. Unabhängig von Branche und Anwendungsbereich stehe fest, dass Unternehmen, die Gen-KI erfolgreich in ihre Geschäftsprozesse integrierten, ein enormes Potenzial hätten, ihre Effizienz und Produktivität signifikant zu steigern.

Transformative Kraft
Obwohl die kommerzielle Integration von Gen-KI noch in den Kinderschuhen stecke, sei ihre transformative Kraft bereits unverkennbar. "Aus Anlegersicht entscheidend ist, das Potenzial dieser Technologie frühzeitig zu erkennen und die richtigen Investmententscheidungen zu treffen", schreiben Beckers und Oldenkott. (fp)