Bill Gross scheint mehr als eine alte Rechnung mit Pimco offen zu haben. Die Allianz-Tochter habe ihn fälschlicherweise bezichtigt, das Unternehmen abrupt verlassen zu haben, erklärte der ungekrönte "Bond-Guru". Diese Behauptung sei für ihn extrem rufschädigend gewesen und habe ihn hohe Geldsummen gekostet, zitiert ihn die Nachrichtenagentur Reuters.

Gross hatte Pimco nach seinem überraschenden Weggang im September 2014 zunächst auf 200 Millionen Dollar verklagt. Er sieht sich als Opfer einer Intrige von Pimco-Managern, die ihm seinen Anteil an den Bonus-Zahlungen geneidet hätten. Insidern zufolge hatte es aber auch vorher schon intern immer wieder Kritik an seinem Führungsstil gegeben. Zudem war Gross' exzellenter Ruf nach diversen falsch platzierten Wetten auf US-Staatspapiere angekratzt. Eine Anhörung in dem Verfahren ist laut Reuters für den 14. März angesetzt.

Gross hatte für seinen Ex-Arbeitgeber jahrelang mit großem Erfolg den einst größten Anleihefonds der Welt, den Pimco Total Return Fund, geführt. Nach seinem Aus bei Pimco hatten Investoren massiv Geld aus dem Flaggschiffonds abgezogen. Und auch jetzt setzen sich die Mittelabflüsse – wenn auch nicht mehr in gleichem Tempo – weiter fort. (ps)