In Berlin gehen die Preise für Büroimmobilien durch die Decke. In den kommenden fünf Jahren dürften die Mieten im Schnitt um 4,4 Prozent pro Jahr wachsen, prognostiziert die Ratingagentur Scope. Damit wäre Berlin an der Spitze der Top-20-Standorte in Europa. Auf Platz zwei liegt Madrid mit einem Mietpreiswachstum von 3,6 Prozent jährlich, gefolgt von München mit drei Prozent pro Jahr sowie Dublin und Barcelona mit jeweils 2,9 Prozent jährlich.

Prognostiziertes Mietpreiswachstum Top 20 Bürostandorte

In Berlin wächst die Zahl der Büroarbeitsplätze besonders dynamisch. In den vergangenen drei Jahren legte sie um vier Prozent zu. Zum Vergleich: In München waren es drei Prozent, in Hamburg, Frankfurt und Düsseldorf jeweils zwei Prozent. Die Scope-Experten gehen davon aus, dass sich das Beschäftigungswachstum in Berlin fortsetzen wird. Zugleich ist in der deutschen Hauptstadt der Leerstand deutlich gesunken, von neun Prozent im Jahr 2006 auf aktuell 3,8 Prozent. Grund: Neue Büroflächen entstehen angesichts der wachsenden Nachfrage nicht schnell genug.

Brexit belastet britische Büros
London ist deutlich zurückgefallen und belegt mit einem erwarteten Wachstum von 0,7 Prozent den letzten Platz im Scope-Ranking. Die Mietpreise für Büroimmobilien werden damit in der britischen Hauptstadt deutlich langsamer wachsen als im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Grund dafür sind der Ratingagentur zufolge der Brexit und seine Auswirkungen auf die Londoner Finanzbranche.

Der Frankfurter Büroimmobilienmarkt gilt momentan als einer der größten Brexit-Gewinner. Viele Finanzunternehmen könnten in den kommenden Jahren von der Themse an den Main ziehen. In der Scope-Studie macht sich das allerdings bislang nicht bemerkbar. Die Analysten erwarten in Frankfurt in den kommenden fünf Jahren in Mietpreiswachstum von 2,7 Prozent. Damit hat sich die Prognose gegenüber dem Vorjahr nicht verbessert. (fp)