Schwellenländer bieten Aufwärtspotenzial, ist Ghadir Abu Leil-Cooper überzeugt, Head of EMEA & Global Frontier Markets Equity beim Fondsanbieter Baring Asset Management. Der chinesische HSBC-Einkaufsmanagerindex, der die Bedingungen im verarbeitenden und im Dienstleistungsgewerbe widerspiegelt, fiel zwar von 50,8 im Januar auf 49,8 im Februar und damit auf ein Niveau, das auf einen Aktivitätsrückgang hindeutet. Die Aktienspezialistin weist aber darauf hin, dass die anderen HSBC-Einkaufsmanagerindizes für Schwellenmärkte zum Großteil in Richtung Wachstum tendierten.

Die Indizes für Russland, Brasilien und Indien beispielsweise seien über das Niveau von 50,0 gestiegen und hätten damit im Februar keine Veränderung angezeigt. Die Lage in den tschechischen und polnischen Produktionszweigen sei die beste seit April 2011 beziehungsweise Dezember 2010. Die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe in der Türkei nehme weiter zu. Die Volkswirtschaften in Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), die kein Erdöl produzieren, befänden sich immer noch im Aufschwung.

Leitzinsen bleiben stabil
Die Barings-Expertin sieht die aktuelle Zinspolitik der Schwellenländer-Notenbanken als weiteren positiven Faktor. Die Zentralbanken von drei Emerging Markets beschlossen in ihren vergangenen Sitzungen, ihre Leitzinsen unverändert zu lassen. Die Bank Negara Malaysia hielt ihren Zinssatz bei drei Prozent, wies aber auf ihre Bedenken hinsichtlich eines steigenden Inflationsdrucks hin. Die Nationalbank von Serbien beließ den Zinssatz bei 9,5 Prozent und merkte an, dass man für die Wirtschaftswachstumsaussichten des Landes optimistisch eingestellt sei. Die Polnische Nationalbank (NBP) ließ den Zinssatz unverändert bei 2,5 Prozent, weil eine zunehmende Industrieproduktion und steigende Einzelhandelsumsätze das Wachstum der Volkswirtschaft seit Jahresbeginn 2014 unterstützen. (mb)