Die chinesische Wirtschaft rutscht nicht in eine Rezession. Davon ist Wilfred Sit, CIO Asien beim Fondsanbieter Barings, überzeugt. Sein Rat: Anleger sollten die gefallenen Kurse am chinesischen Aktienmarkt zum Einstieg nutzen. Sit findet jetzt zum Beispiel das chinesische Internet-Serviceportal Tencent interessant. "Das Unternehmen wird sich weiterhin überdurchschnittlich entwickeln", sagt er. "Der Internethandel ist in China ein heißes Thema. Der Markt ist größer als in den USA, sodass wir dort ein nachhaltiges Wachstumspotenzial sehen."

Zu den Lieblingen von Barings gehören auch der Versicherungskonzern AIA und Airports of Thailand (AOT). "Thailand ist nach Hongkong und Macau das beliebteste Reiseland für chinesische Touristen", erklärt Sit. "Das lässt darauf schließen, dass der Konzern AOT, zu dem ein Duty-Free-Zweig gehört, in hohem Maße vom zunehmenden Konsum in China profitieren wird."

USA bremsen China nicht aus
Die Zinswende in den USA wird das Wachstum in Asien nicht beeinträchtigen, ist der Barings-Chefanlagestratege überzeugt. Die Zinserhöhungen seien Teil eines Normalisierungsprozesses. "Die Nullzinspolitik konnte nicht unendlich lange aufrechterhalten werden. Die Auswirkungen dieser Politik sollten keinen nachteiligen Effekt auf die asiatischen Märkte haben, weil die Erhöhung der Zinsen nur langsam vorgenommen werden dürfte." Allerdings ist eine stärkere US-Wirtschaft im Umkehrschluss ein positiver Einflussfaktor für asiatische und chinesische Exporte. (fp)