Deutsche Bundesanleihen waren in den vergangenen Tagen gefragt. Das sei vor allem der Europäischen Zentralbank (EZB) zu verdanken, sagen die Experten des Fondsanbieters Bantleon. Diverse Notenbankvertreter waren an die Öffentlichkeit gegangen, um die Gerüchte über einen möglichen Zinsanstieg zu dementieren. EZB-Chef Mario Draghi beförderte diesen Geist höchstpersönlich wieder in die Flasche, indem er klarstellte: Erst werden die Anleihekäufe beendet, danach kommen die Leitzinsen dran.

Die Geldterminmärkte reagierten prompt. Mittlerweile ist eine Leitzinserhöhung für Sommer 2018 eingepreist. Vorletzte Woche hatten Anleger einen solchen Schritt bereits Ende laufenden Jahres für realistisch gehalten. Die Folge der verschobenen Erwartungen: Die Kurse zehnjähriger Bundesanleihen kletterten deutlich, im Umkehrschluss sackten die Renditen ab. Bei anderen Staatsanleihen weiteten sich die Spreads leicht aus, ebenso bei Unternehmensanleihen.

Vieles spricht für Aktien
Die Großwetterlage spricht eigentlich eher für Aktien- als für Anleiheinvestments, sagen die Bantleon-Strategen. Die Aussichten für die Weltwirtschaft sind gut, der Rückenwind für Risikoassets sollte anhalten, heißt es von dem Fondsanbieter. In den USA ziehen die Unternehmensgewinne an, Konsumenten sind in Kauflaune, die US-Wirtschaft könnte im kommenden Jahr ordentlich wachsen. Auf kurze Sicht dürften Anleihen sowohl in Europa als auch in den USA trotzdem weiter gefragt bleiben – den Notenbanken sei Dank. (fp)