Im Fernen Osten ziehen dunkle Wolken auf, warnt der Fondsanbieter Bantleon. "In China sind seit Mitte Juni sowohl die Aktienkurse als auch die Währung auf Tauchstation gegangen", sagt Harald Preißler, Chefvolkswirt von Bantleon. Alles in allem seien die Konjunkturrisiken in China gestiegen. "Die Wahrscheinlichkeit nimmt zu, dass die Seitwärtsbewegung beim Wachstum in einen Abwärtstrend übergeht", so Preißler. 

Um den Koalitionsstreit in Deutschland sollten Anleger sich deshalb weniger Sorgen machen als um die Situation in den Schwellenländern. Denn auch die Währung anderer Schwellenländer stehen unter Druck – etwa in der Türkei, in Brasilien, Südafrika und Indonesien. Auch dort sorgt der Handelsstreit für Verunsicherung, Gegenwind erzeugen auch der steigende Ölpreis und die anhaltende monetäre Straffung der US-Notenbank Fed. 

Fed-Politik belastet Emerging Markets besonders
Gerade die Schwellenländer können sich dem Sog der Fed nicht entziehen, die der zentrale Taktgeber der globalen Geldpolitik ist. Um Kapitalabflüsse zu verhindern, müssen sie ihrerseits die Geldpolitik straffen. Die Zentralbanken in Indonesien und in Tschechien haben jüngst schon den Leitzins angehoben. "Die Trendwende in der globalen Geldpolitik breitet sich somit aus, was die Weltwirtschaft zunehmend belastet", sagt Preißler. Das Fahrwasser für Risikoassets werde somit rauer. (fp)