Am US-Arbeitsmarkt geht es weiter aufwärts. Im Januar wurden 227.000 neue Jobs geschaffen, deutlich mehr als im Dezember 2016. "Offensichtlich läuft der Jobmotor in den USA rund, was auf einen ungebrochen dynamischen Konjunkturaufschwung schließen lässt", kommentiert Harald Preißler, Chefvolkswirt beim Fondsanbieter Bantleon.

Zugleich ist von Überhitzungserscheinungen nichts zu sehen. Das lässt etwa das Lohnwachstum erkennen, das sich von 2,8 auf 2,5 Prozent verlangsamt hat. Inzwischen tauchen immer mehr Arbeitssuchende aus der Versenkung auf, die die Jobsuche nach der Rezession vor acht Jahren zunächst aufgegeben hatten. Das bremst das Lohnwachstum und sorgt dafür, dass die Arbeitslosenquote in einigen Branchen sogar leicht zunimmt.

US-Wirtschaft hat Überraschungspotenzial
Angesichts der Situation auf dem Arbeitsmarkt besteht für die US-Notenbank Fed keine Eile, die Leitzinsen schnell anzuheben, urteilt Preißler. Von der Vollbeschäftigung ist die US-Wirtschaft noch immer ein gutes Stück entfernt. "Die Gefahr, dass die Notenbank doch schneller als angenommen die Leitzinsen anheben muss und damit den Aufschwung bremst, ist mithin gering", sagt er.

Bei Bantleon rechnet man nach wie vor damit, dass die Fed die Leitzinsen im laufenden Jahr dreimal um jeweils 25 Basispunkte anhebt. "Drei Anhebungen wird die US-Konjunkturerholung jedoch problemlos verkraften können, ohne merklich an Schwung zu verlieren", sagt der Ökonom. Die Konjunkturdaten sind positiv, die fundamentalen Rahmenbedingungen günstig. Die US-Wirtschaft könnte deshalb im laufenden Jahr sogar stärker wachsen als um die von Bantleon ursprünglich prognostizierten 2,5 Prozent. (fp)