Nach einem starken ersten Quartal hat die Rally an den Aktienmärkten inzwischen an Dynamik verloren, stellt Marcio Costa von Bantleon fest. Und kurzfristig sei auch keine dynamische Fortsetzung der Aktienrally zu erwarten, meint der Senior-Portfoliomanager. "Sollte sich in den nächsten Monaten die Stimmung der Anleger eintrüben, besteht Potenzial für sinkende Kurse und damit tiefere Bewertungen", schreibt Costa in einem Marktkommentar.

Börsenbarometer in den USA wie in Europa haben in den ersten Monaten des Jahres neue Allzeithochs markiert. Treiber seien unter anderem robuste Konjunkturdaten aus den USA gewesen, erläutert der Bantleon-Experte. "Wir hatten bereits im Februar gemeint, dass die sehr positive Marktstimmung kaum Raum für weitere Verbesserungen lässt. Inzwischen ist es tatsächlich zu einer Stagnation gekommen", sagt Costa, der auf verschiedene Indikatoren als Beleg für die Einschätzung verweist, dass die Stimmung der Marktteilnehmer auf hohem Niveau stagniere.

Inflation möglicher Auslöser für Korrektur
Auf eine leichte Anspannung an den US-Aktienmärkten weise der zuletzt gestiegene Volatilitätsindex Vix hin, der seine Rekord-Tiefstände hinter sich gelassen hat. Anleger bräuchten sich wegen des aktuellen Niveaus jedoch noch keine Sorgen zu machen, meint Costa.

Ein Risiko bleibe indes die Inflationsentwicklung, die bei einem weniger starken Rückgang oder gar einem Anstieg ab Jahresmitte Druck auf Risiko-Assets ausüben könnte. "Sollte sich dann die Stimmung eintrüben, wäre eine Kurskorrektur möglich. Dann könnte sich die Börsenweisheit 'Sell in May and go away' einmal mehr als zutreffend erweisen", meint Costa, der zugleich einschränkt: "Solange sich die Indikatoren jedoch nicht signifikant eintrüben, rechnen wir mit einer weiterhin guten Anlegerstimmung an den Aktienmärkten." Saisonal betrachtet habe bislang ein positiver Jahresauftakt in der Regel für einen positiven weiteren Jahresverlauf gesprochen. (fp)