Donald Trump hat sich in seiner ersten Amtswoche daran gemacht, zentrale Versprechen aus seinem Wahlkampf umzusetzen. Das Ergebnis: Ein Einreisestopp für Muslime bestimmter Herkunftsländer, die Bekräftigung, einen Grenzzaun zu Mexiko zu bauen, die Subventionierung des US-Kohlebergbaus, der Ausbau von Ölpipelines und der Ausstieg aus der Transpazifischen Partnerschaft (TPP). Trumps Anhänger jubeln, der Rest der Welt ist entsetzt.

Niemand dürfte jetzt noch glauben, dass Trump Skrupel hätte, Handelskriege vom Zaun zu brechen. Trotzdem zeigen sich die Börsen entspannt. "Die Gelassenheit dürfte der überaus günstigen konjunkturellen Ausgangslage zu verdanken sein", heißt es vom Fondsanbieter Bantleon. Denn: Zum ersten Mal seit langem geht es für die gesamte Weltwirtschaft aufwärts. "Allerdings sind in einzelnen Unternehmensumfragen durchaus Warnzeichen zu erkennen", geben die Bantleon-Analysten zu bedenken.

Belastungsproben hüben wie drüben
Politische Unwägbarkeiten bleiben mittelfristig das größte Risiko für die Finanzmärkte. "Wir bleiben optimistisch, dass der positive Markttrend über genügend Kraft verfügt, die Börsen weiter zu beflügeln", so die Bantleon-Experten. Aber: "Dieses positive Bild kann sich mit einer Twitter-Meldung schnell wieder ändern." Neben Trumps Twitter-Account sollten Anleger auch die anstehenden Wahlen in den Niederlanden und Frankreich sowie mögliche Neuwahlen in Italien im Blick behalten. (fp)