In China deutet derzeit alles auf eine moderate Abkühlung der Wirtschaftsentwicklung hin, erklärt der Fondsanbieter Bantleon. Derzeit sei das Wachstum im Lande stabil: Im dritten Quartal 2016 verharrte das Wachstum im Vorjahresvergleich zum dritten Mal in Folge bei 6,7 Prozent. "Das ist selbst für chinesische Verhältnisse ein ungewöhnliches Ausmaß an Konstanz", sagt Harald Preißler, Chefvolkswirt bei Bantleon. Jedoch werde es früher oder später zweifellos zu einer Abschwächung bei den bisherigen Wachstumstreibern kommen.

So ist laut Preißler etwa mit einer kontrollierten Abschwächung des bislang boomenden Immobilienmarktes zu rechnen. Einige Regionen und Städte seien bereits auf die Bremse getreten und hätten den Immobilienerwerb durch Priavtpersonen regulatorisch erschwert, um Luft aus der Preisblase abzulassen, sagt der Chefvolkswirt. Darüber hinaus zeichne sich auch bei den Autoverkäufen spätestens Anfang des Jahres 2017 eine langsamere Gangart ab, wenn die Steuerförderungen auslaufen.

Regierung wird gegensteuern
Chinas Regierung dürfte weiterhin alles daransetzen, damit der Rückzugsprozess in geordneten Bahnen verläuft. "Sie dürfte daher bei Infrastrukturausgaben behutsam aufs Gaspedal drücken und die Notenbank dazu veranlassen, keine vorschnelle Restriktionspolitik zu praktizieren", sagt Preißler. Auch die jüngste Erholung bei den Erzeugerpreisen stimmt ihn zuversichtlich. Deshalb gehen die Bantleon-Analysten davon aus, dass sich der übergeordnete Abwärtstrend in China weiterhin schrittweise vollzieht und Ende des Jahres 2017 beim BIP-Wachstum die "6" vor dem Komma steht. (fp)