Betrachtet man den Handel in Gold an den Derivatebörsen, fällt laut Halver auf, dass offensichtlich mächtige Investorenhände den Goldpreis mit hohem Handelsvolumen massiv und frühzeitig immer zu Beginn einer jeden neuen Handelswoche drückten, um ja jede Etablierung eines Aufwärtstrends zu verhindern.
 
Der Baader Bank-Experte vermutet, dass Banken mit Blick auf ihre gewaltigen Short-Positionen über diesen Prozess umfängliche Gewinne erzielen können. Und sicherlich hat auch die US-Notenbank Fed kein Interesse, dass sich ihre Liquiditätszuführungen schwerpunktmäßig nur in Preissteigerungen bei Edelmetallen niederschlagen und damit den erwünschten konjunkturpolitischen Impuls vermissen lassen.
 
Damit stellt sich die Frage an die Anleger, ob es ratsam ist, in Edelmetalle zu investieren, wenn diese Anlageklasse manipuliert wird? Denn auch zukünftig sind Preisdrückungen am Edelmetallmarkt nicht auszuschließen.

Fundamentale Argumente für Gold und Silber festigen sich weiter
Die Liquiditätsoffensive – die Fed kauft jeden Monat für 85 Milliarden US-Dollar Hypotheken- und Staatspapiere auf – ist inflationstreibend, drückt aber gleichzeitig auch die Renditen für Staatspapiere, die so keine inflations- bzw. bonitätsgerechten Zinsen mehr bieten können. Überhaupt findet dieser geldpolitische Lockerungsprozess mittlerweile bei allen bedeutenden Notenbanken statt. Außerdem werden Edelmetalle physisch weiter – auch von Notenbanken – gekauft.
 
In der Zwischenzeit sind aber Konsolidierungen immer wieder zu erwarten. Vor diesem Hintergrund sollten nach Ansicht von Halver Edelmetalle weiterhin primär als Anlageklassen mit inflationsschützender Wertaufbewahrungsfunktion betrachtet werden. Und im Depot sollten sie kein Klumpenrisiko darstellen.
 
Grundsätzlich wird Stabilität laut Halver auf absehbare Zeit nicht in die Finanzmärkte zurückkommen – insofern bleibe die Perspektive für Edelmetalle günstig. (mb)